18.08.2005

torre pendente, der schiefe turm in pisaheute ist der große augenblick also gekommen. die bilder des schiefen turms. dafür bin ich gestern morgen ganz früh dort hingefahren, weil das licht dabei morgens ganz schön ist und auch keine touristen da sind. italiener nennen ihn torre pendente. leider muß ich die verehrte leserschaft enttäuschen, denn ein bild wo ich die hände in die luft strecke um im bild zu stehen, als würde ich den turm aufhalten, bevor er fällt, nein, das wird es nicht geben. das machen die japaner.

die grundsteinlegung für den turm, der als glockenturm für den nebenliegenden dom geplant war, fand 1173 statt. aber schon ein paar jahre, nachdem gerade mal drei stockwerke fertig waren, neigte sich der turm nach südosten. und ähnlich wie beim kölner dom wurde der bau dann erstmal ca. 100 jahre unterbrochen. danach wurden weitere vier stockwerke schräg gebaut, damit der turm die schieflage einigermaßen ausgleichen konnte. dann wieder eine unterbrechung, bis 1372 die glockenstube beendet wurde. der turm selbst hat sieben glocken, die wegen der einsturzgefahr lange nicht läuten durften.
warum ist der turm nun schief? das ist deshalb so, weil der turm auf einem weichen, lehmigen material steht, dass den ca. 14500 tonnen schweren turm nur bedingt in der position halten kann. es gab verschiedene ausgrabungen, die belegen können, dass der turm wohl direkt neben einem sehr antiken hafenbecken steht.

verschiedentlich wird behauptet dass galileo galilei, der aus pisa kommt, von dem turm die fallgesetze (dabei fallen alle körper unabhängig von gestalt, masse und zusammensetzung gleich schnell) bestimmt haben soll. aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er dabei jedesmal 15 euro bezahlt hat um hoch zu kommen. denn das ist der preis für den geneigten besucher für eine turmbesteigung.