ball game – darlinghurst theatre

gestern abend hatte ich wieder eine premiere. zum ersten mal war ich im theater. also nicht im ganzen leben, sondern in einem englischsprachigen land. und ich hatte das darlinghurst theatre ausgesucht, weil es praktischerweise eine straße weiter ist.

ball game ist ein theaterstück von alan ball, der zum beispiel american beauty und six feet under geschrieben hat. in der ankündigung schrieb das darlinghurst theatre: planned your own midlife crisis yet? ever had an orgasm over a pair of shoes? have you always wanted children because you enjoy pets? das wiederum hörte sich ja nach einem plot an, den man verstehen kann. darlinghurst theatreball game actors

und nachdem ich letzte woche bei happy go lucky doch probleme hatte den nordlondoner dialekten zu folgen, kann ich diesmal sagen, dass ich mittlerweile fast alles verstehe. es bringt also relativ viel, wenn man in dem land ist und die sprache ständig spricht.

ball game hat vier teile. drei im ersten set und nach der pause einen vierten.

your mother’s butt, was soviel heißt, wie der arsch deiner mutter ist ein dialog zwischen einer sehr attraktiven psychaterin und ihrem patienten. er beschreibt darin ein fantasiertes kindheitserlebnis, das darin endet, dass er in der badewanne sitzt und sich seine mutter im hippi-kostüm nähert und ihren arsch in sein gesicht streckt. die psychaterin bittet ihn nun in einen dialog mit dem arsch zu treten und ihm einen namen zu geben. fortan heißt der arsch nicht arsch, sondern debbie.

the m word der zweite teil im ersten akt und spielt einen heiratsantrag auf geschäftsebene nach. das war mein lieblingsteil, weil es ziemlich gut gespielt war und die dialoge geschliffen scharf waren. er kommt in ein büro in dem sie arbeitet und ihn mißmutig zurückweißt, sich dann aber auf ein meeting einlässt. das gipfelt in einem heiratsantrag in dem die hochzeit mit allem verziert wird, was einen merger ausmacht. m word steht hier für marriage. das fällt im dialog nicht, sondern eben merge.
ball game: made for a woman

made for a woman fand ich nicht so gut. es handelt von einem antitranspirant. einem sehr kleinen für eine frau, dass allerdings in einem ziemlich großen verpackung liegt. es gibt ein paar in dem er ständig seinen body trainiert und sex haben will, wenn er sein training beendet hat und sie herumzickt, dass eben besagt packung zu groß und das deo zu klein ist. letztendlich erschießt sie einen passanten auf der straße.
ball game: power lunch

power lunch ist das letzte stück im zweiten akt. eine cafe, ein restaurant. eine dame die sich irgendwo hinsetzt und liest. dann kommt ein typ, anzugträger, der vorgibt einen porsche zu fahren, arrogant mit seinem mobile herumspielt. es tauchen zwei bedienung auf und in der folge werden mehrfach die geschlechter gewechselt. männer sind frauen und umgekehrt. es kommt zu annäherungen zwischen den beteiligten und immer wieder zu tanzeinlagen, weil plötzlich musik auftaucht und die akteure tanzen lässt.
insgesamt hat es mir gut gefallen und ist für einen samstagabend eine ziemlich gute alternative. das theater an sich ist relativ klein und hat eine relativ gemütliche und entspannte atmosphäre. ich denke, ich werde da nochmal hingehen.