Martin Semmelrogge: Das Leben ist eine Achterbahn

gestern abend war ich bei einem deutschen spitzenschauspieler. martin semmelrogge stellte im lustpielhaus in münchen sein buch vor, daß den bedeutungsschwangeren titel „Das Leben ist eine Achterbahn“ trägt. ich war sehr gespannt auf ihn, weil sein ruf ihm natürlich irgendwie vorauseilt. und wenn ich das so schreibe, muß ich natürlich erklären, welcher ruf das ist. denn alle diejenigen, die nicht jeden tag in der show-branche sind, bekommen ja meist nur das mit, was in der boulevard-presse steht. also, was weiß man da? spielt meistens kriminelle, nett, aber eben im rechtlichen grau- bis schwarzbereich. und so ist das irgendwie wohl auch im privatleben. hin und wieder hört man von drogen und die knast-geschichten… das ist das, was man glaubt über ihn zu wissen.
am dienstagabend im lustpielhaus kam semmelrogge – ohne, dass er angesagt wurde – auf die bühne und fing an. ich hatte den eindruck, dass er ein netter kerl ist. jemand der auch schon mal einen mehr trinkt als er darf und dann natürlich mit dem auto fährt – was ihm übrigens auch die zeit im knast eingebracht hat. aber davon hat semmelrogge nichts erzählt. es waren nette geschichten aus seiner jugend, ein bisschen amerika, mallorca und so weiter. semmelrogge ist ein technisch sehr interessierter mensch und weiß, welches auto, welchen hubraum und nockenwellen und so weiter hat. sehr lustig fand ich die geschichte, als er – noch während der ddr-zeit von berlin wieder in den westen fahren wollte. er bekam gesagt, dass er nicht von der strecke abweichen und auf dem schnellsten weg in den westen fahren sollte. plötzlich sieht er ein schild „fankfurt“. und das schien ihm so nah, dass er dem einfach hinterher gefahren ist um dann irgendwann fast vor polen zu stehen. da hatte sich der gute martin vertan, denn hierbei handelte es sich um frankfurt/oder. da trinkt man als semmelrogge auch erstmal ein bier um sich über die situation klar zu werden.
es war ein unterhaltsamer abend und ich kann es nur jedem empfehlen, sich martin semmelrogge einmal anzuschauen. noch mehr von diesen geschichten findet man hier: