nacht der autoren süddeutsche zeitung

die nacht der autoren albert ostermaier

am samstag war die nacht der autoren der süddeutschen. das ticket dazu kostete 5 euro. zuerst waren wir im edmoses. das allein zu finden, war nicht ganz einfach. denn die prinzregentenstraße ist eine sehr große straße. und irgendwie merkwürdig hausnumeriert. edmoses ist in der prinzregentenstraße 2. als wir es gefunden hatten, lief dort die lesung: das spiel lesen. leider waren wir da ein bisschen zu spät. denn die reste, die wir davon mitbekamen waren ziemlich lustig. da fällt mir gerade erst die fast schon dellinghafte redewendung ein. „das spiel lesen“. als das spiel gelesen war, kam ostermaier. der wiederum kennt die neunte liga. also dort, wo fussball noch wahrer männersport ist und metrosexuelle in der deutlichen minderheit sind. (wenn man mal von den mittlerweile allgegenwärtigen und unsäglichen bunten fussballschuhen absieht). also kein glamour sondern abgestandener männerschweiß in schlecht durchlüfteten umkleidekabinen. die taktiktafeln sind überschaubar. und albert ostermaier war wirklich sehr unterhaltsam. ich erinnerte mich an den ascheplatz in betzdorf-bruche, wo ich schon einige spiele hinter mich gebracht habe und heute noch die rote asche am unterschenkel sehen kann, weil die beim grätschen irgendwie in die haut „eingebrannt“ ist.

ostermaier las eine knappe dreiviertelstunde und verschwand wieder. nach der ode an scholl – übrigens sehr gelungen, sprachakrobatik vom feinsten – hatte es auch wieder aufegehört zu regnen. das heißt, es hatte ja nicht nur geregnet, sondern es war ein wokenbruch mit blitz und donner. der war vorbei und wir sind in die muffathalle.

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dort war es thematisch eher allgemein. sex. sex war das thema. oder bewerte ich es einfach zu einseitig? nein, wir können sagen, dass das thema ganz klar auf „klischeeverseuchten gebiet“ zu finden war. und obwohl wir etwas zu spät waren, hatte ich doch das gefühl, dass wir das wichtigste mitbekommen haben. angefangen von der frage, die ja grundsätzlich sehr spannend ist: warum ist für männer ein girl-girl extrem reizvoll? denn umgekehrt, so lernten wir am samstagabend, finden frauen das nicht so sehr prickelnd, bei einem „jungs-event“ dabeizusein. .. es ging weiterhin um zipfelzweifel und der beängstigenden vorstellung den kleinsten penis von mitteleuropa zu besitzen. (der autor sprach übrigens nicht in der ich-form). und wo wir schon mal dabei sind, wurden auch körperliche genußzustände nicht ausgelassen. der männliche part der beiden (leider weiß ich den namen beider nicht, denn wir waren ja zu spät) philospohierte darüber, warum man als mann ja ohnehin leicht versucht werden kann, ständig an sex zu denken. das schnelle weibliche, thematische abschweifen (also z.b. zwischen oralsex und theateruraufführung) ist männern nicht möglich, da der fixpunkt dann zu dominant ist. das soll mal einer verstehen. deshalb war es sehr unterhaltsam. deshalb werde ich nächstes jahr bestimmt wieder hingehen.